Spätestens seit dem Spielfilm,
„Aus der Mitte entspringt ein Fluss“
"A River runs through it"
mit Brad Pitt in der Hauptrolle, ist diese Art des Fischens
nicht nur Insidern zu einem Begriff geworden. Sie ist für viele die schönste Art des Fischens da sie, neben der Kunst des Werfens, auch beim Überlisten der Fische hohe Anforderungen an den Ausübenden stellt.
Hier tauchen Begriffe wie: Präsentation, Pirsch, Trockenfischen oder Nassfischen, Nymphe oder Streamer und vieles mehr auf. Auch beim Drill ist viel Gefühl gefragt, da bei feinster Angelschnur jede Attacke, im direkten Kontakt zum Fisch, pariert werden muss.
Wenn die „magischen Ringe“ der steigenden Fische das Anglerherz höher schlagen lassen, ist die Trockenfliege angesagt. Hierbei wird ein „Hauch von Nichts“, die Imitation einer winzigen Eintagsfliege in 10 bis 15m Entfernung einer fallenden Feder gleich, der interessierten Forelle so präsentiert, dass jeder Argwohn ausgeschlossen ist.
Der Puls schlägt höher, steigt sie, steigt sie nicht? So mancher Neuling hat hierbei im Übereifer, seiner vermeintlichen Beute den Köder buchstäblich wieder aus dem Maul gezogen, was dann wohl zwei verblüffte Gesichter zur Folge hatte.
Neben den anglerischen Aspekten des Fliegenfischens, spielt aber ein weiterer Punkt eine große Rolle. Die Feinheit der Köder, kleine Haken oft ohne Widerhaken und die schnelle Reaktion beim Anbiss führen stets dazu, dass die gehakten Fische, besonders untermaßige Exemplare, auf schonende Art zurückgesetzt werden können.
Besonders die Pirsch, im Wasser watend im Einklang mit der Natur, zählt zum Schönsten was man beim Fliegenfischen erleben kann.
Dort, kaum ein paar Meter entfernt, sucht die Wasseramsel im flachen Uferbereich nach Insektenlarven. Ein Biber kreuzt unbeeindruckt im Flussbereich unterhalb und sucht nach frischen Weidenzweigen und der Eisvogel zeigt uns, lauthals schreiend: „hier ist mein Revier“!
Die hohe Kunst des Fliegenfischens, bedeutet nicht nur Wurftechnik, Fliegenmuster, Ruten- oder Schnurtyp. Sie ist eine Philosophie, eine Lebenseinstellung, die mit der Achtung der Natur und der Kreaturen in ihr einhergeht.
Doch letztendlich, kommt es immer auf die Einstellung der Menschen an, die diese Kunst betreiben.
H.J. Koch
(Fotos: Rudy v. Duijnhoven, C.Müller, Jos. Cumps, H.J.Koch, Manfred Olszok)